Die „Leu“ gehört zu den prestigeträchtigsten Fähren auf dem Basler Rhein. Seit fast 30 Jahren ist Jacques Thurneysen hier Fährmann – eines der ältesten Gewerbe der Stadt. Schon die alten Römer hatten im nahegelegenen Augusta Raurica eine sogannte „Gierseilfähre“ betrieben. Dieser Transport per Seil wird bis heute im Wesentlichen gleich betrieben. Die Tätigkeit von Kapitän Thurneysen ist zum einen von großer Ruhe und Gelassenheit geprägt. Gleichzeitig hört und sieht der Fäärimaa täglich unzählige Menschen und ihre persönlichen Geschichten und Schicksale und wird so zum stummen Chronisten von Basel.
Leben im Fluss
Naturverbundenheit in ihrer ursprünglichsten Form: Jacques Thurneysen, der immer barfuss unterwegs ist, ist auch als Mensch ein faszinierendes „Stück Natur“ inmitten der Elemente. Das Holz des Schiffes, das Wasser des Flusses und der Fäärimaa verschmelzen auf dem Rhein zu einer harmonischen Einheit.
Der Übersetzer
Tausende von Menschen hat der Fäärimaa im Lauf der Jahre über den Rhein geleitet. Im Gespräch mit seinen Fahrgästen erweist sich Thurneysen auch als Philosoph – als einer, der die Menschen ebenso wie die Symbolik des Flusses zu übersetzen weiß: Beim Besteigen der Fähre geht ein Teil unseres Lebens zu Ende, der beim Betreten des anderen Rheinufers wieder neu beginnt.